Ladis - Bauernhof

Vor allem im Oberen Gericht ist immer wieder das Durchfahrtshaus zu finden. Üblich sind Paarhöfe, wobei der Abstand zwischen Wohn- und Wirtschaftsteil oftmals sehr gering ist. Die Durchfahrt zu dem auf der Hinterseite des Hauses gelegenen Wirtschaftsteil ist entweder in der Hausmitte oder auf der Seite des Wohnhauses. Der Wohnteil ist gemauert, Stube und Küche liegen hintereinander. Typisch sind tiefe Fensterlaibungen. Der Stall liegt meist etwas tiefer und ist ebenfalls gemauert, der darüber liegende Stadel besteht aus Holz. Bedingt durch die Realteilung im Tiroler Oberland entstanden Doppelhausanlagen mit Seitenflur. In diesem Fall wurden die Wirtschaftsgebäude gesondert aufgestellt. Als dritte Form im Oberinntal ist das gemauerte Mittelflurhaus zu finden, das vom Grundriss her dem Unterinntaler Bauernhof ähnelt. Zu den Räumen des Erdgeschosses führt ein rund 2 m hoher Söller mit Freitreppe. Stube und Küche sind, wie beim Durchfahrtshaus, hintereinander angeordnet. Auffallend sind vor allem im Oberinntal die Backöfen, die rund zwei Drittel aus der traufseitigen Hausmauer hervorragen. Balkone sind kaum vorhanden, jedoch bei Häusern mit breiter Giebelfront Erker ab dem ersten Obergeschoss. Manche Bauernhäuser haben Bemalung. Dabei finden sich einerseits religiöse und weltliche Szenen, andererseits Fensterumrahmungen, Eckverzierungen und verschiedene andere architektonische Motive.